Privatpraxis am Englischen Garten

Toxische Metalle

Sie lesen diesen Text vermutlich, weil in Ihrem Labortest eine Anreicherung von toxischen Metallen gefunden wurde. Um Ihnen ein paar Zusammenhänge zu erklären, habe ich daher ein paar Worte dazu verfasst.

 

Was ist überhaupt das Problem?

Toxische Metalle haben im Organismus keine physiologische Funktion. Diese Metalle (z.B. Quecksilber, Zinn, Blei, Arsen, Gold, Palladium, Platin usw.) haben aber eine Reihe von molekularen Eigenschaften, die dazu führen, dass sie im Stoffwechsel mit den ‚guten‘, weil lebensnotwendigen Mineralen (z.B. Zink, Eisen, Selen usw.) verwechselt werden können. Beispielsweise ist Quecksilber chemisch dem Zink nicht ganz unähnlich, weshalb es zur Aufnahme von Quecksilber in Zink-Bindungsstellen an der Zelloberfläche kommen kann. Wenn das etwa an der fT3-Bindungsstelle (aktives Schilddrüsenhormon) passiert, an der Zink als Schlüssel benötigt wird, kann das aktive Schilddrüsenhormon nicht mehr an der Zelle binden. So kommt es in der Folge beispielsweise zur Abschwächung der Wirkung der Schilddrüsenhormone, obwohl die Hormone selbst in ausreichender Menge vorhanden sind. Das Resultat ist eine Schilddrüsenunterfunktion, die man anhand der Schilddrüsenwerte TSH, fT3 und fT4 nicht erkennen kann (zum Thema Schilddrüse siehe auch -> Schilddrüsenprobleme). Ähnliche Prozesse können aber auch an anderen Drüsen, im Darm, in der Leber oder im Muskel und im Gehirn stattfinden.

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Belastung mit toxischen Metallen. So tolerieren manche Menschen relativ problemlos (beziehungsweise symptomlos) grössere Belastungen über viele Jahre. Wenn dann aber beispielsweise noch eine quecksilberhaltige (Thiomersal) Auffrischungsimpfung wegen einer Auslandsreise hinzukommt, oder eine grössere Menge Quecksilber bei einem routinemässigen Ersatz einer Amalgamfüllung freigesetzt wird, kann es passieren, dass das gerade noch eben so gehaltene Gleichgewicht derart gestört wird, dass das gesamte System Mensch dekompensiert. Der Patient wird gewissermassen durch eine Nichtigkeit ‚über die Kante gekippt‘.

Und bitte nicht falsch verstehen - ich bin kein Impfgegner. Im Gegenteil bin ich sicher, dass Impfungen schon unzählige Menschenleben gerettet haben und viele Menschen vor schlimmen Erkrankungen bewahrt haben! Aber sie enthalten eben auch abhängig vom Impfstoff und vom Konservierungs- oder Trägerstoff toxische Stoffe, mit denen nicht jeder Organismus gleich gut umgehen kann.

Wenn bei Ihnen eine Belastung mit toxischen Metallen festgestellt wurde, gilt es zuallererst natürlich die Quelle ausfindig zu machen und zu eliminieren. Sofern das gelingt, muss häufig gar nicht viel mehr unternommen werden, sofern die Entgiftungssysteme gut arbeiten. Häufig treten in zeitlichem Zusammenhang mit akuten Belastungen rheumaartige Beschwerden oder fibromyalgiforme Probleme auf, teilweise berichten Betroffene auch von Konzentrationsstörungen oder Merkunfähigkeit, häufig auch von Schwindel- oder Neuropathie. In diesen Fällen kann man eine Unterstützung der Entgiftungssysteme diskutieren. Hierzu mehr ihm nächsten Abschnitt:

 

Wenn es um die Entfernung von Metallen geht, gibt es ein paar Grundlagen, die man verstanden haben muss

Die Metallausschwemmung muss meiner Ansicht nach stofflich erfolgen, das bedeutet, wir versuchen die Metalle wirklich STOFFLICH aus dem Körper zu entfernen. Das Ziel ist dabei eine UMVERTEILUNG der Metalle von einem Gewebe in ein anderes Gewebe zu VERHINDERN, und die Metalle so rasch wie möglich wirklich AUS dem Körper HINAUS zu bewegen.

 

Worauf muss man achten

Das Problematischste an der Metallentfernung ist, dass dazu die Entgiftungssysteme funktionieren müssen. Und hier ist der Haken: Das nicht ausreichende Funktionieren der Entgiftungssysteme hat ja überhaupt erst zur Metallanreicherung geführt! Damit steht und fällt die Therapie mit dem Ankurbeln und der effektiven Unterstützung der Entgiftungssysteme, vor allem von Leber, Niere, Darm und ggfs. Lunge und Haut.

BEVOR man also beginnt, Metalle zu mobilisieren, muss man die Entgiftung so gut wie möglich unterstützt haben. Erst wenn also sicher ist, dass man die aus den Geweben gelösten Metalle auch wirklich ausscheiden kann, kann man mit der Mobilisierung aus den Geweben beginnen.

UND gleich vorweg: Metallprobleme sind hartnäckig und langwierig. Eine Therapiedauer von 2-4 Jahren ist keine Seltenheit. Das bedeutet nicht, dass Sie so lange Probleme haben müssen – in der Regel schwächen sich die Symptome schneller ab – aber bis man wirklich sagen kann, dass der Körper von Metallen entgiftet ist, kann es eben dauern. Man kann die Therapie zwar auf verschiedene Arten beschleunigen, aber man erkauft die Beschleunigung in der Regel mit deutlicheren Entgiftungs-Symptomen. Abhängig von Ihrem Gesundheitszustand und dem gewünschten Ergebnis, können wir gemeinsam eine Variante finden, die für Sie rasch, verträglich und vertretbar ist.

Das zweite große Problem bei der Metallentfernung ist, dass durch die Mobilisierung der Metalle gleichzeitig auch immer stoffwechsel-wichtige Minerale mobilisiert und ungewollt mitentfernt werden. Wenn also ohnehin schon Nährstoffdefizite bestehen, können diese durch eine zu aggressive Metallausschwemmung verstärkt werden. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Wenn die Schilddrüsenfunktion ohnehin schon durch eine Verdrängung von Zink aus der Schilddrüsenhormon Bindestelle beeinträchtigt ist, wird die Wirkung der Schilddrüsenhormone durch zusätzlichen Zinkverlust im Rahmen der unvermeidbaren Mit-Ausschwemmung noch weiter abgeschwächt und die Schilddrüsenfunktion noch schlechter. Daher ist es ratsam, die Mineralspiegel zu überwachen und in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.

 

Schritte bei der Metallentfernung

  1. Entgiftungsgewebe vorbereiten nach kinesiologischem Test (mit Solidago, Sulunat, Lymphdiaral, Silymarin)

  2. Metallbindemittel zuführen (Schwefelhaltige Aminosäuren über Ernährung, Chlorella, Zeolith)

  3. Metalle freisetzen (mit Koriander), die Metalle werden durch die Bindemittel gebunden

  4. Metalle ausscheiden und gleichzeitig stoffwechselwichtige Minerale ersetzen

  5. Ggfs. Therapie beschleunigen mit Komplexbildnern (DMPS, DMSA, D-Penicillamin) und Neuraltherapie zur Organunterstützung

In der Regel wird das Basis Entgiftungsschema je nach kinesiologischem Test zur Vermeidung von Nebenwirkungen über 3 Wochen aufgebaut und dann dauerhaft beibehalten. Je nach Ausgangsbelastung, individueller Entgiftungsleistung und verträglicher Dosis der Entgiftungsstoffe kann eine Entgiftung auf diese Weise zwischen 2 und 4 Jahren dauern.

Ja, das dauert, sieht auf den ersten Blick langwierig und lästig aus, aber wenn man es richtig macht, ist es verträglich und sicher und die ersten Verbesserung relativ rasch spürbar. Das Einzige, was während der Therapie verändert werden kann und ggfs. sollte, ist die Dosis an Koriander und Algen. Wenn man es nicht eilig hat, oder wenn die Belastung nicht so groß ist, oder die Metallentfernung auch nur vorsorglich gemacht wird, kann man auch bei der natürlichen Entgiftung bleiben. Wenn aber größere Mengen Metalle entfernt werden müssen, sollte man versuchen die maximal verträgliche Dosis Koriander herauszufinden und ebenso die maximal verträgliche Dosis Algen und Zeolith. Denn nur, wenn das Bindemittel gut vertragen wird, kann man den Freisetzer erhöhen. Leider gibt es dafür keine Standardformel, das kann man nur ausprobieren oder vorab kinesiologisch testen.

Bei höheren Belastungen, stärkeren Symptomen oder dem Wunsch einer rascheren Entgiftung kann man - sofern verträglich - mit Komplexbildnern (Stichwort Chelattherapie) per Infusion eine deutliche Beschleunigung erreichen. Sollten sich stärkere Belastungen einzelner Entgiftungssysteme zeigen, kann zusätzlich per Neuraltherapie (Quaddelbehandlung von Organpunkten) eine Organentlastung herbeigeführt werden.

 

Ein Wort zu den Kosten

Durch Metallbelastungen ausgelöste Gesundheitsstörungen haben es aus verschiedenen Gründen weiterhin nicht in den Fokus der Versicherungen geschafft. Daher ist die Kostenerstattung durch Ihre Versicherung unsicher!

Trotz sich immer stärker verdichtender Hinweise auf Beeinflussung, teilweise sogar auf direkte Verursachung verschiedener Gesundheitsstörungen und Erkrankungen, insbesondere aus dem neurologischen und rheumatischen Formenkreis sowie verschiedener Autoimmunerkrankungen durch Metalle, wird ein Zusammenhang aus Versicherungssicht weiterhin standhaft bestritten. Erst bei Überschreiten bestimmter Messwerte in verschiedenen Flüssigkeiten übernehmen manche Kostenerstatter die Behandlungskosten.

Bitte klären Sie also im Zweifelsfall immer im Voraus die Kostenerstattungsssituation mit Ihrer Versicherung ab, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt!