Unter dem Begriff Labordiagnostik werden alle Untersuchungsmethoden zusammengefasst, die mithilfe technischer Mittel (beispielsweise durch Auszählung oder feingewebliche Untersuchung) aus verschiedenen Gewebetypen, Erkenntnisse gewinnen lassen.

In Frage kommen dabei:

Blut

Aus der Zusammensetzung des Blutes und der darin enthaltenen Zelltypen und deren Zahl lassen sich Rückschlüsse auf bestimmt Erkrankungen ziehen, so deutet z.B. die Zunahme der Zahl an Leukozyten im Blut (=weisse Blutkörperchen) auf das Vorliegen einer Entzündungsreaktion hin (etwa bei reaktiven, rheumatischen Erkrankungen oder bei Cortisontherapie).

Daneben kann im Blut auch durch das Vorliegen oder der Mangel bestimmter Elektrolyte, Vitamine oder Eiweisse auf bestimmte Probleme geschlossen werden und beispielsweise die Wirksamkeit angewandter Therapien überprüft werden.

Gelenkflüssigkeit

Im Rahmen einer Punktion oder auch bei einer Operation kann Flüssigkeit aus dem Gelenkraum gewonnen werden. Zunächst kann dabei die Zähflüssigkeit und Farbe, sowie die Durchsichtigkeit beurteilt werden. Darüberhinaus kann jedoch durch Auszählung und Mikroskopie die Art der enthaltenen Zellen bestimmt werden. Gerade bei unklaren Schwellungen der Gelenke kann diese Methode hilfreich bei der Diagnosestellung sein, da es beispielsweise im Rahmen rheumatischer Erkrankungen oft zu einer stark erhöhten Zellzahl in der Gelenkflüssigkeit kommt, was durch seine milchige Konsistenz oft schon einen wichtigen Hinweis gibt. Auch etwa das Vorliegen von Keimen oder Kristallen kann durch die Untersuchung von Gelenkflüssigkeit bewiesen oder widerlegt werden.

Gewebeproben

Im Rahmen einer Operation können Gewebeproben entnommen werden. Dies ist oft hilfreich beim Vorliegen von unklaren Ursachen von Schwellungszuständen oder Auftreten von Geschwulsten (z.B. PVNS = pigmentierte villonoduläre Synovialits), aber auch bei langanhaltenden Entzündungen. Hierdurch kann eine Unterscheidung von akuten oder langfristig bestehenden Erkrankungen oder Verletzungen erleichtert werden.